SimHub ShakeIt: Der ultimative Guide für immersive Vibrationseffekte

SimHub ShakeIt: Der ultimative Guide für immersive Vibrationseffekte

Für jeden Sim-Racer, der nach dem ultimativen Immersions-Kick sucht, ist SimHub mit seinem "ShakeIt"-Feature eine wahre Goldgrube. Anstatt nur auf dem Bildschirm zu sehen, was auf der Strecke passiert, könnt ihr es am ganzen Körper spüren. Von der feinsten Vibration des Motors über das Rumpeln der Curbs bis hin zum Blockieren der Reifen – mit Bass-Shakern oder Vibrationsmotoren erweckt ihr euer Rig zum Leben.

Dieser Blogbeitrag ist euer umfassender Leitfaden, um das volle Potenzial aus den ShakeIt-Motoreffekten herauszuholen. Wir tauchen tief in die Effekt-Profile ein, geben euch eine Liste mit nützlichen NCalc-Formeln an die Hand und erklären, was die einzelnen Regler und Einstellungen bewirken.

 

Was sind ShakeIt Effekt-Profile?

 

Ein Effekt-Profil in SimHub ist im Grunde eine Sammlung von Konfigurationen, die festlegen, wie und wann eure Vibrationsmotoren oder Bass-Shaker reagieren sollen. Jedes Profil kann mehrere Effekte enthalten, die auf bestimmte Telemetriedaten des Spiels reagieren – zum Beispiel Geschwindigkeit, Drehzahl, Gangwechsel oder G-Kräfte.

Der Clou dabei ist die feingranulare Kontrolle. Ihr könnt für jeden Effekt festlegen, auf welchen Kanälen (also an welchen Motoren an eurem Rig) er ausgegeben werden soll und mit welcher Intensität. So könnt ihr beispielsweise das Blockieren der Vorderräder nur an den Shakern im vorderen Teil eures Rigs spüren, während der Gangwechsel am Sitz für den richtigen Ruck sorgt.


 

Die Macht der NCalc-Formeln: Effekte nach Maß

 

Das Herzstück der Anpassungsmöglichkeiten in ShakeIt ist NCalc. Das ist eine mathematische Formel-Engine, mit der ihr die Telemetriedaten des Spiels manipulieren könnt, bevor sie an die Motoren gesendet werden. Das klingt komplizierter als es ist. Oft reichen schon einfache Formeln, um einen Effekt drastisch zu verbessern oder zu personalisieren.

Hier ist eine Liste von sinnvollen NCalc-Formeln und deren Einsatzzweck:

  • Raddrehzahldifferenz für Wheel Slip (Radschlupf):

    • Formel: abs([GameRawData.WheelSpeed.FrontLeft] - [GameRawData.CarSpeedKmh] / 3.6)

    • Erklärung: Diese Formel berechnet die absolute Differenz zwischen der Geschwindigkeit eines einzelnen Rades und der Fahrzeuggeschwindigkeit. Das Ergebnis ist ein sehr präziser Indikator für durchdrehende Räder, sei es beim Beschleunigen oder Bremsen. Wendet diese Formel für jedes Rad einzeln an (FrontLeft, FrontRight, etc.), um den Schlupf pro Rad zu spüren.

  • Verfeinerter Gangwechsel-Effekt:

    • Formel: [DataCorePlugin.GameData.NewData.Rpms] > 4000 and [Gear] > 0

    • Erklärung: Standardmäßig wird der Gangwechsel-Effekt bei jedem Schaltvorgang ausgelöst. Mit dieser Formel könnt ihr den Effekt so einschränken, dass er nur bei hohen Drehzahlen (hier über 4000 U/min) und in einem Vorwärtsgang aktiv wird. Das verhindert unnötige Vibrationen beim Einlegen des Rückwärtsgangs oder bei niedrigen Drehzahlen.

  • ABS-Aktivität hervorheben:

    • Formel: [GameRawData.ABSActive] * 100

    • Erklärung: Manche Spiele geben die ABS-Aktivität nur als 0 (inaktiv) oder 1 (aktiv) aus. Multipliziert man diesen Wert mit 100, erhält man einen starken, klaren Ausschlag, sobald das ABS eingreift. Das erzeugt ein unmissverständliches Pulsieren im Bremspedal oder Sitz.

  • Straßenunebenheiten basierend auf Vertikalbeschleunigung:

    • Formel: abs([GameRawData.Acceleration.LocalG_Vertical]) * 10

    • Erklärung: Diese Formel nimmt die absolute vertikale G-Kraft, die auf das Fahrzeug wirkt, und verstärkt sie. Das Ergebnis ist ein sehr detailliertes Gefühl für die Beschaffenheit der Straße, von kleinen Bodenwellen bis hin zu harten Schlägen.

  • Motorvibrationen dynamischer gestalten:

    • Formel: [Rpms] / 100 * ([Throttle] / 100)

    • Erklärung: Anstatt nur die Drehzahl zu verwenden, bindet diese Formel auch die Gaspedalstellung mit ein. Die Vibration wird also nicht nur mit der Drehzahl, sondern auch mit der Last auf dem Motor stärker. Das fühlt sich deutlich realistischer an.


 

Die Einstellungen der Effekte im Detail

 

Wenn ihr einen Effekt auswählt, seht ihr eine Reihe von Schiebereglern und Einstellungsmöglichkeiten. Hier ist eine Erklärung der wichtigsten davon:

  • Gain (Verstärkung): Der wohl wichtigste Regler. Er steuert die Gesamtstärke des Effekts. Ein höherer Wert bedeutet eine stärkere Vibration. Es gibt eine Hauptverstärkung für alle Effekte und eine individuelle Verstärkung pro Effekt.

    • Tipp: Beginnt mit niedrigen Werten und tastet euch langsam heran, um ein "Clipping" (eine Übersteuerung der Motoren) zu vermeiden.

  • Frequency (Frequenz): Dieser Wert (in Hz) bestimmt, wie schnell der Motor vibriert. Niedrige Frequenzen (ca. 20-40 Hz) erzeugen ein tiefes Rumpeln, ideal für Straßentexturen oder Motorvibrationen. Hohe Frequenzen (ca. 50-70 Hz) fühlen sich eher wie ein feines Surren oder eine harte Erschütterung an, gut für ABS oder Radblockaden.

    • Tipp: Jede Kombination aus Shaker und Rig-Konstruktion hat einen "Sweet Spot", bei dem bestimmte Frequenzen am besten zu spüren sind. Experimentiert hier, um das Maximum herauszuholen.

  • Gamma Factor: Dieser Regler verändert die Kurve, mit der die Vibration ansteigt.

    • Ein Wert < 1 macht den Effekt bei niedrigen Telemetriewerten (z.B. leichtes Gasgeben) schwächer und lässt ihn erst bei hohen Werten stark ansteigen.

    • Ein Wert > 1 bewirkt das Gegenteil: Schon kleine Telemetrie-Ausschläge erzeugen eine spürbare Vibration.

  • Threshold (Schwellenwert): Hiermit könnt ihr "Rauschen" herausfiltern. Der Effekt wird erst ausgelöst, wenn der eingehende Telemetriewert diesen Schwellenwert überschreitet.

    • Beispiel: Wenn ihr nicht wollt, dass minimale Lenkbewegungen als Radschlupf interpretiert werden, setzt hier einen kleinen Schwellenwert.

  • Minimum Force (Minimale Kraft): Sobald der Schwellenwert überschritten ist, sorgt diese Einstellung dafür, dass der Effekt mit einer bestimmten Mindeststärke startet. Das kann helfen, sehr subtile Effekte spürbar zu machen.

  • Input Gain (Eingangsverstärkung): Dieser Wert skaliert den eingehenden Telemetriewert, bevor er von den anderen Einstellungen verarbeitet wird. Damit könnt ihr die Empfindlichkeit eines Effekts grundlegend anpassen.

 

Fazit: Experimentieren ist der Schlüssel! 

 

Die perfekte Einstellung für ShakeIt gibt es nicht – sie ist so individuell wie euer Fahrstil und euer Rig. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Experimentieren. Deaktiviert zunächst alle Effekte bis auf einen, stellt diesen nach euren Vorlieben ein und nehmt euch dann den nächsten vor. Nutzt die Aufnahmefunktion von SimHub, um eine Runde aufzuzeichnen und die Effekte in der Wiederholung in Ruhe anzupassen, ohne selbst fahren zu müssen.

Mit ein wenig Geduld und den hier vorgestellten Werkzeugen könnt ihr eure Simulation auf ein neues Level der Immersion heben und die Strecke nicht nur sehen, sondern fühlen. Viel Spaß beim Schrauben und Testen!

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